Demenz bei Parkinson-Erkrankten besser erkennen und verhindern

Parkinson ist mehr als eine motorische Erkrankung: Häufig geht die Krankheit mit weiteren Symptomen wie Demenz einher. Forschende entwickelten nun ein Verfahren, um Risiko-patienten zu identifizieren und eine Therapieoption zu erarbeiten.

Dank der großen Erfolge der Parkinson-Forschung können bei vielen Patientinnen und Patienten Symptome wie Muskelsteifigkeit und Ruhezittern bereits medikamentös gemindert werden. Doch mit Fortschreiten der Erkrankung kommen weitere Symptome hinzu, die die Betroffenen in ihrem Alltag stark einschränken – eine Demenz ist eines davon. „Demenz ist einer der wichtigsten Vorhersagefaktoren für eine reduzierte Lebensqualität und letztendlich auch Sterblichkeit der betroffenen Patientinnen und Patienten“. „Tritt sie ein, versterben die Patientinnen und Patienten häufig im Verlauf der kommenden fünf Jahre. Die Parkinson-Erkrankung beginnt im Gehirn jedoch oft schon viele Jahre, bevor die ersten Symptome wie beispielsweise motorische Einschränkungen auftreten. Daher ist es entscheidend, dieses Zeitfenster für die richtigen Therapien zu nutzen.“

Einem Forscherteam gelang die Charakterisierung grundlegender molekularer Mechanismen der Demenz bei Parkinson-Patienten mit Erbveränderungen im GBA-Gen. Von dieser Veränderung sind circa zehn Prozent aller Parkinson-Patienten betroffen und sie führt zu einem besonders schnellen Verlauf der Erkrankung. Diese Ergebnisse ermöglichen es erstmals, zwei wesentliche Ursachen der Demenz bei Parkinson-Patienten schon zu Lebzeiten der Betroffenen voneinander zu unterscheiden, was Auswirkungen auf mögliche Therapien haben wird. „Wir wollten wissen, welche Parkinson-Patienten eine Demenz entwickeln, wie schnell diese im Erkrankungsverlauf auftritt und was die ursächlichen Stoffwechselwege für diese kognitiven Störungen sind“, fassten die Forscher zusammen.

Demenz bei Morbus Parkinson – ein Symptom, zwei unterschiedliche Auslöser

Forscher untersuchten in ihrer Studie das Nervenwasser von rund 400 Parkinson-Patientinnen und Patienten; 80 davon weisen eine Veränderung im GBA-Gen auf. „Diese Patienten erkranken häufig vergleichsweise jung an Parkinson, die Krankheit schreitet dann leider sehr rasch voran und ist oft mit kognitiven Einschränkungen verbunden“, so die Forscher.

Man wusste bereits aufgrund von histopathologischen Untersuchungen des Gehirns, dass bei Parkinson-Patienten, die in ihrem Erkrankungsverlauf eine Demenz entwickelt hatten, neben Ablagerungen des Parkinson-typischen Eiweißes Alpha-Synuklein häufig auch die Alzheimer-typischen Ablagerungen der Eiweiße Amyloid-beta und Tau zu finden sind, die sich auch zu Lebzeiten schon im Nervenwasser messen lassen. Histopathologische Untersuchungen an Gehirnen Verstorbener mit der GBA-Mutation zeigten jedoch keine Alzheimer-typischen Veränderungen, sondern primär Ablagerungen des Eiweißes Alpha-Synuklein. Passend dazu konnten Forscher erstmals zeigen, dass auch das Nervenwasser von Parkinson-Betroffenen mit GBA-Mutation trotz Demenz kein Alzheimer-Profil aufwies. Die entscheidende Aufgabe war nun, herauszufinden, wie sich Alpha-Synuklein-Ablagerungen im Gehirn auch bei lebenden Patientinnen und Patienten messen lassen, denn ein bildgebendes Verfahren wie MRT oder PET zur Darstellung der Alpha-Synuklein-Ablagerungen existiert noch nicht. Im Rahmen ihrer Studie untersuchten die Forscher nun erstmals einen Algorithmus, um Parkinson-Patientinnen und Patienten hinsichtlich der molekularen Alzheimer- und Alpha-Synuklein-Signaturen einzuordnen und schufen damit neue Ansätze zu Diagnose und Therapie.

„Zur grossen Überraschung zeigten die Patientinnen und Patienten mit GBA-Mutation trotz Demenz kein pathologisches Alzheimer-Profil im Nervenwasser, das als Ursache für die kognitiven Einschränkungen zu erwarten gewesen wäre“. „Dies bedeutet, dass die kognitiven Einschränkungen bei dieser Patientengruppe sehr wahrscheinlich durch die Ablagerung und Vermehrung des Eiweißes Alpha-Synuklein verursacht werden. Für die Demenz bei Parkinson-Patienten mit GBA-Mutation ist eine gegen Alzheimer-Eiweisse gerichtete medikamentöse Therapie also nicht sinnvoll, aber sie könnten in besonderem Maße von Wirkstoffen gegen Alpha-Synuklein profitieren.“

Die Verhinderung von Demenz rückt in den Fokus der Forschung

Die Ergebnisse legen eine wichtige Grundlage für eine nun folgende klinische Studie für Patientinnen und Patienten mit GBA-Mutation, die gemeinsam mit weiteren renommierten Parkinson-Zentren sowie einer großen Pharma-Firma in Planung ist. Erstmals sind hier nicht Bewegungsstörungen das primäre Zielsymptom, sondern die kognitive Verschlechterung der Patientengruppe.

Hoffnungsträger der Forschenden ist ein monoklonaler Antikörper, der die Ausbreitung von krankhaftem Alpha-Synuklein aufhalten und damit die Entwicklung einer frühzeitigen Demenz verhindern soll.

Wir vom HausPflegeService helfen und unterstützen allen von Parkinson betroffenen Personen und deren Familien im Wunsch möglichst lange zu Haus wohnen zu bleiben seit dem Jahr 2006.

Durch unsere systemische Arbeitsweise bieten wir situative Betreuung und Pflege.

Die Kompetenz und Erfahrung in der Betreuung von an Parkinson Demenz erkrankten dankt unsere Kundschaft mit einer hohen Zufriedenheit. Nach der fundierten Abklärung durch die Family Nurse, bieten wir mit unseren, in Demenzbetreuung geschulten Seniopair®, die situativ angepasste Betreuung und Pflege.

Unser Vorgehen bei Demenzbetreuung zu Hause

  • Die validierende Grundhaltung von «Family Nurse» und unserer Betreuenden ist Standard. Dies bietet für die gesamte betroffene Familie eine hohe Betreuungssicherheit
  • Die ideale Betreuungsform wird in Zusammenarbeit mit den Spezialisten in Ihrer Region gefunden
  • Unsere Seniopair® sind in Demenzbetreuung geschult und werden gezielt instruiert
  • Die Sicherstellung von angemessenen Atempausen für die Angehörigen und Seniopair® garantieren eine für alle Beteiligten entspannte Betreuungsatmosphäre

Die 10 Grundsätze der Validation im Umgang mit an Demenz Erkrankten:

  1. Alle Menschen sind einzigartig und müssen als Individuen behandelt werden.
  2. Alle Menschen sind wertvoll, ganz gleichgültig in welchem Ausmass sie verwirrt sind.
  3. Es gibt einen Grund für das Verhalten von verwirrten, sehr alten Menschen.
  4. Verhalten im sehr hohen Alter ist nicht nur eine Folge anatomischer Veränderungen des Gehirns, sondern das Ergebnis einer Kombination von körperlichen, sozialen und psychischen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens stattgefunden haben.
  5. Sehr alte Menschen kann man nicht dazu zwingen, ihr Verhalten zu ändern. Ein Mensch ändert sein Verhalten nur, wenn er es will.
  6. Sehr alte Menschen muss man akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.
  7. Zu jedem Lebensabschnitt gehören bestimmte Aufgaben. Wenn man diese Aufgaben nicht im jeweiligen Lebensabschnitt schafft, kann das zu psychischen Problemen führen.
  8. Wenn das Kurzzeitgedächtnis nachlässt, versuchen ältere Erwachsene ihr Leben wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, indem sie auf frühere Erinnerungen zurückgreifen. Wenn die Sehstärke nachlässt, sehen sie mit dem „inneren Auge". Wenn ihr Gehör immer mehr nachlässt, hören sie Klänge aus der Vergangenheit. 
  9. Schmerzliche Gefühle, die ausgedrückt, anerkannt und von einer vertrauten Pflegeperson validiert werden, werden schwächer. Schmerzliche Gefühle, die man ignoriert und unterdrückt, werden stärker.
  10. Einfühlung/Mitgefühl führt zu Vertrauen, verringert Angstzustände und stellt die Würde wieder her.

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