So leben Senioren im 2035 in Zürich

Alters-Wohngemeinschaften, mehr Spitex und weniger Pflegebetten: So sollen Seniorinnen und Senioren im Jahr 2035 in Zürich leben

Zürcherinnen und Zürcher sollen ihre Individualität auch im Alter behalten können. Dies hat der Gemeinderat in seltener Einstimmigkeit beschlossen.

So unterschiedlich und individuell Städterinnen leben, vor dem Tod treffen sich fast alle am gleichen Ort: im Altersheim.

 

Diese Einheitlichkeit vor dem Ende soll in Zürich nicht mehr lange gelten. Dafür sorgt die neue Altersstrategie der Stadt. Diese umfasst 44 Massnahmen und ist in einem aufwendigen, mehrjährigen Prozess entstanden. Verschiedenste Gruppen konnten sich einbringen.

Am Mittwochabend stimmte der Gemeinderat dem Papier ohne Gegenstimme zu. Solche Harmonie kommt selten vor im Stadtparlament.

So lange zu Hause bleiben, wie man will

Ein Hauptziel der Strategie liegt darin, dass Seniorinnen und Senioren möglichst lange «selbstbestimmt und in ihrem vertrauten Umfeld» leben können. Niemand, der dies nicht möchte, soll seine Wohnung verlassen müssen. Dafür will die Stadt ambulante Angebote wie die Spitex stärken, mit denen alte Menschen zu Hause betreut werden. Es sollen auch deutlich mehr günstige Alterswohnungen entstehen. Im Gegenzug kann die Stadt Hunderte von Altersheimplätzen streichen.

Entstehen sollen auch neue, vielfältigere Wohnformen, zum Beispiel WGs, in denen Junge und Pensionierte zusammenleben. Bereits in Planung befindet sich Wohnraum für ältere Schwule, Lesben oder Trans-Personen. Bisher gibt es in Zürich keine Altersheimplätze, die ausschliesslich für queere Menschen gedacht sind.

Die Strategie möchte ausserdem den öffentlichen Raum für ältere Leute angenehmer gestalten. Das bedeutet: mehr Platz für Fussgängerinnen, längere Grünphasen bei Lichtsignalen und zusätzliche Sitzgelegenheiten sowie einen leichteren Zugang zu Trams und Bussen.

«Wir sind gut unterwegs», sagte Stadtrat Hauri, «in vielen Bereichen befinden wir uns bereits in der Umsetzungsphase.» Der Stadtrat werde jedes Jahr über die Fortschritte berichten, wie dies der Gemeinderat verlangte.

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